Hilfreiche Stoßwellenbehandlung bei orthopädischen Krankheitsbildern und Schmerzen
Die Stoßwellentherapie bietet die Möglichkeit einer nachhaltigen Therapie unterschiedlichster orthopädischen Krankheitsbilder. Diese Art der konservativen Behandlung wird von den meisten Patienten als sehr wohltuend und schmerzlindernd wahrgenommen. Oftmals stellt die Stoßwellentherapie, korrekt durchgeführt, sogar eine Alternative zu operativen Eingriffen dar. Die zum Einsatz kommenden energiereichen Wellen sind in der Lage, Weichteilgewebe zu durchdringen und so auch in tiefere Körperregionen vorzudringen. Treffen die Stoßwellen beispielsweise auf feste Strukturen wie etwa Kalkablagerungen in der Schulter oder im Kniegelenk, so werden die Energien an Ort und Stelle entladen. Die Stoßwellenbehandlung kann bequem ambulant durchgeführt werden. Um einen Erfolg zu erzielen, sind in der Regel mehrere Sitzungen erforderlich, der Behandlungserfolg ist jedoch in vielen Fällen langanhaltend. Manchmal ist auch eine Behandlungssitzung bereits ausreichend.
Sind mehrere Behandlungen erforderlich, so liegt zwischen den einzelnen Sitzungen ein zeitlicher Abstand von etwa 2-4 Wochen, je nach Krankheitsbild und Behandlungsplan. Eine Anwendung mit dem Stoßwellengerät dauert nur etwa 5-15 Minuten. Ob die Stoßwellentherapie bei einem bestimmten orthopädischen Krankheitsbild angezeigt ist oder nicht, lässt sich in einem Gespräch mit dem Therapeuten meist klar herausarbeiten. Das Stoßwellengerät wird auf die zu therapierende Körperstelle ausgerichtet, dann werden die Wellen mit einer Frequenz von etwa 2-4 Hz durch den Gerätekopf in die Weichteilgewebe übertragen. Es konnte nachgewiesen werden, dass eine Behandlung mit Stoßwellen das Knochenwachstum und die Durchblutung fördern, die Bildung von Wachstumsfaktoren begünstigt, die Regeneration und Gewebeneubildung anregt sowie die Wundheilung nachhaltig fördert. Außerdem kann die Stoßwellenbehandlung bei einer ganzen Reihe von orthopädischen Schmerz Syndromen Linderung oder sogar dauerhafte Schmerzfreiheit verschaffen.
Auch in der Phase der Rekonvaleszenz kommt die Stoßwellentherapie häufig zum Einsatz, Rehabilitationszeiten können damit auch verkürzt werden. Die Patienten sind also bedeutend früher wieder leistungs- und einsatzfähig als ohne Stoßwellentherapie. Stoßwelle ist nicht gleich Stoßwelle, vielmehr kommen Wellen unterschiedlicher Stärke zum Einsatz. Grundsätzlich wird unterschieden zwischen niederenergetischen, mittelenergetischen und hochenergetischen Stoßwellen. Es ist für den Behandlungserfolg von entscheidender Bedeutung, die dem jeweiligen Krankheitsbild angemessenen Stoßwellen einzusetzen. Während niederenergetische Stoßwellen vor allem bei oberflächlichen Erkrankungen, beispielsweise des Sehenansatzes, verwendet werden, dringen mittelenergetische Stoßwellen tiefer ins Körperinnere vor und sind beispielsweise das Mittel der Wahl bei Beschwerden durch Kalkschulter. Hochenergetische Wellen werden typischerweise bei einer bindegewebigen Fehlheilung von Knochen verwendet, weil in diesen und anderen Fällen größere Kräfte vonnöten sind.
Die Stoßwellentherapie verfügt gerade bei orthopädischen Krankheitsbildern über ein breites Indikationsspektrum. Typische Anwendungsgebiete sind beispielsweise Erkrankungen der Sehnen Ansätze, also Tennisarm, Verkalkungen großer Gelenke wie etwa der Schulter, Wundheilungsstörungen, schlecht heilende Knochenbrüche sowie Gallensteine oder Steinleiden der ableitenden Nieren- und Harnwege. Immer dann, wenn tieferliegendes Gewebe erreicht werden soll, kann abgeklärt werden, ob eine Stoßwellentherapie dafür infrage käme. Dabei geht es insbesondere dann auch um die Frage, ob eine mögliche Operation durch den Einsatz von Stoßwellen vermieden werden könnte. Mikroverkalkungen werden durch Stoßwellen zuverlässig zertrümmert. Die regenerativen und anti-entzündlichen Effekte der Stoßwellentherapie sind Ausdruck einer allgemeinen Förderung des Heilungsprozesses in tieferliegenden Gewebeschichten.
Es konnte mittlerweile nachgewiesen werden, dass die lokale Ausschüttung von heilungsfördernden körpereigenen Botenstoffen aktiviert wird. Im Falle der sogenannten Kalkschulter ist die gute Wirksamkeit der Stoßwellentherapie auch wissenschaftlich belegt. Fersensporn, Entzündungen der Achillessehne oder Schleimbeutelentzündungen durch sportliche Überlastung sprechen in der Regel ebenfalls gut auf eine Stoßwellentherapie an. Die Behandlung mit Stoßwellen wird von den meisten Patienten sehr gut vertragen und hat nur wenig Nebenwirkungen. Während oder auch nach der Behandlung können jedoch Schmerzen auftreten, diese gehen jedoch meistens innerhalb von 48 Stunden wieder ganz zurück. Außerdem kann es am behandelten Hautareal kurzzeitig zur Bildung von Hämatomen und Rötungen kommen. In Absprache mit dem Therapeuten wird empfohlen, die behandelten Bezirke zunächst über einen jeweils definierten Zeitraum nicht zu belasten und zu schonen.